Who pays? – Kulturmanager im Kunstmuseum Liechtenstein

Die Frage „Wer bezahlt?“ ist sicherlich jedem bekannt. Sei es beim Essen in einem Restaurant oder bei einem Getränk in einer Bar. Doch hinter dieser Frage steckt viel mehr. „Kunst ist gleich Kapital“ und „Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität, die einzig revolutionäre Kraft ist die Kunst“ sind Zitate vom deutschen, politisch aktiven Künstler Joseph Beuys. Damit meint Beuys, dass jeder Mensch insofern Künstler sein kann, kreativ handeln kann und dadurch einen Beitrag  zum Wohl der Gesellschaft leisten kann. Das Zitat „Kunst ist gleich Kapital.“ war seine Formel zum Weltverständnis.

Nachdem wir mit den Kunsthausmitarbeiterinnen zusammen die Frage „Wer bezahlt?“ und „Was wird bezahlt?“ versucht haben, zu definieren, ging jeder einzelne durch die Ausstellung. Sie war aufgeteilt in vier Räume. Jeder Raum ermöglichte es uns, aus vielen verschiedenen Perspektiven unseren Vorstellungen von Reichtum und Armut, von Geben und Nehmen nachzugehen.
Später durfte sich jeder ein Werk aussuchen, mit dem er bzw. sie sich beschäftigte und dann der Gruppe präsentierte. Unsere Interpretationen der Werke faszinierten sowohl die Mitarbeiterinnen  als auch Frau Neupert und Frau Winsauer, weil unsere Gedanken Joseph Beuys‘ Weltanschauung sehr nahe kamen.
Wenn man von Beuys‘ Weltbild ausgeht, blickt die Ausstellung „Who Pays?“ auf sich verändernde Geld- und Kapitalvorstellungen und einen damit einhergehenden Wandel von Bedeutungen und Werten. Wir Menschen verbrauchen viel mehr Ressourcen, als die Erde überhaupt produzieren kann. Um bewusster und nachhaltiger zu leben, müssen wir einen entscheidenden Weg finden, den die Gesellschaft akzeptieren und durchziehen kann.

Text: Selina Yildiz, 4dA

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