‚WER VON EUCH HAT SICH SEINEN GEBURTSORT SELBST AUSGESUCHT?‘

‚DANN KANN ICH MICH IN DEN NIL WERFEN.‘

Obwohl Karim El-Gawhary, der mit seiner Familie seit 30 Jahren in Kairo lebt, eigentlich auf Lesereise für sein neues Buch ‚Repression und Rebellion‘ auf Einladung der Buchhandlung ‚Das Buch‘ im Ländle weilt, hat er sich die Zeit für einen angeregten Austausch mit SchülerInnen genommen.

Mit der Frage: ‚Wer von euch hat sich seinen Geburtsort selbst ausgesucht?‘, hat er sein Publikum gleich von Anfang an betroffen gemacht und in seinen Bann gezogen, bevor er schier unerträgliche Schicksale von Menschen in der krisengeschüttelten Nahost-Region anhand von kurzen Geschichten erzählt hat.

Anhand dieser hat er die großen Zusammenhänge veranschaulicht und erklärt.

Nicht allein die Religion, wie in unserer Wahrnehmung des Nahen Ostens oft fälschlicherweise wahrgenommen, sondern die 3 bestimmenden Faktoren:

ARMUT, UNGLEICHHEIT und MACHTLOSIGKEIT sind verantwortlich für die explosive Stimmung in der Nahost-Region, mit all den Auswirkungen auch auf unser Land der vermeintlich Seligen.

Karim El-Gawhary zeigte echtes Interesse daran, wie sich SchülerInnen bzw. Jugendliche Nachrichten wünschen würden, worauf er viele interessante - wenn auch widersprüchliche - Antworten bekam und sich sehr über so ein reges Publikum freute.

Zweifelsohne sind seine Aktivitäten in den sozialen Netzwerken, wie Twitter, Facebook und Instagram heutzutage unumgänglich. Allein mit seiner Arbeit als freier ORF-Mitarbeiter könnte er seinen Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten, warum er auch noch für Zeitungen schreibt und natürlich Bücher verfasst.

Zu viele Kanäle kann aber auch ein Workaholic wie Karim El-Gawhary nicht bewältigen, weil der Tag nur 24 Stunden hat.

‚Dann kann ich mich in den Nil werfen‘, kam die Antwort salopp auf die Frage, ob er auch noch auf anderen Netzwerken aktiv sei.

Zum Abschluss der angeregten Diskussion mit den SchülerInnen, in der die Frage gestellt wurde, ob es denn nicht frustrierend sei, als Auslandkorrespondent immer nur von Krisen berichten zu müssen, meinte er, dass er trotz allem voller Hoffnung auf eine positive Entwicklung sei, an der die Jugend einen entscheidenden Einfluss habe.

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