Noch mehr Poetry Slam mit Ivo

Auch der vierte Jahrgang der Kulturakademie übte sich erfolgreich am Freitag, den 13.5. in einem Dichterwettstreit. Die 4DA lernte von Ivica Mijajlovic, dem im süddeutschen Raum bekannten Slammer und „Superheld im Privatleben“, wie er sich gerne selber bezeichnet, wie gute Texte entstehen, dann auf die Bühne gebracht und eindrucksvoll performt werden. Die selbst verfassten Texte wurden im Mehrzwecksaal vor der ersten Kulturakademie vorgelesen und von tosendem Applaus begleitet. Auch dieser Workshop wurde vom Energieinstitut gesponsert, vielen Dank für diese Unterstützung an dieser Stelle an Tamara Rohner, welche auch einen Teil des Workshops besuchte.

Hier eine Kostprobe der entstandenen Texte….

Ich dreh im Kreis…..

  1. Jeden Tag, jede Minute, jede fucking einzelne Sekunde.
  2. Pip-pip-pip, der Wecker geht ab
  3. Bam bam bam schalt die scheiße jetzt ab.
  4. Zieh dich an, verlass das Haus, raus, in die Welt hinaus
  5. Tag ein Tag aus
  6. Wir streben alle auf dasselbe zu.
  7. Erfolg, Geld, Glück, Liebe
  8. Derselbe Shit aber a different meaning

 

  1. Doch was, wenn wir stehen bleiben
  2. Mit dem Fuß fest auf die Bremse drücken, uns drücken
  3. Von der Realität, von der Angst?
  4. Angst wovor?
  5. Angst andere zu enttäuschen, Angst sich selbst zu enttäuschen
  6. Verdammt nochmal Angst davor die Enttäuschung selbst zu sein
  7. Ich bin nicht gut genug,
  8. ich bin nicht schlau genug,
  9. ich bin nicht schön genug
  10. ich bin nicht dünn genug
  11. Ich bin ganz einfach nicht genug

 

  1. Wir wollen immer mehr, doch sind wir leer
  2. Leer wie die Flaschen, die wir in Massen konsumieren
  3. Um unsere Leben zu korrigieren, uns verwirren und schlussendlich verlieren
  4. Oh Baby , we‘re so lost
  5. Auf der Suche nach uns selbst
  6. Ohne Kompass
  7. Ohne Navi

 

  1. Viele gehen ihren Weg, stehen am Ende vom Steg
  2. Springen ins kalte Wasser und tauchen tief ab
  3. Auf den Grund des Lebens
  4. Wissen wer sie sind oder lassen uns das zumindest glauben

 

  1. Ich treibe im Wasser
  2. Kaum Luft, kaum Kraft
  3. Wahrhaft, zweifelhaft
  4. Einzelhaft
  5. So langsam einfach dahingerafft

 

  1. Wer ich bin weiß ich noch nicht
  2. Vielleicht werde ich es auch nie wissen
  3. Man das ganze Thema ist doch so beschissen
  4. Es soll doch jeder machen was er will
  5. Fuck the system, fuck Society, fuck jede Erwartung die du nicht erfühlst
  6. Verdammt wir sind ganz einfach nicht perfekt
  7. Ich glaub das haben wir nun endlich alle mal gecheckt

 

  1. Also dreh dich im Kreis
  2. Mach deinen Scheiß
  3. Schmeiß, Verreis, entgleis
  4. Verdammt baby gewinn einen Filmpreis
  5. Leb nicht in schwarz-weiß
  6. Auch wenn ich nicht weiß
  7. Was das eigentlich heißt.

 

  1. Beweis
  2. aber einzig und allein nur dir
  3. Und wer weiß
  4. Vielleicht erkennen wir doch eines Tages
  5. das es Okey ist

Wenn man sich mal nicht in Kreisen dreht

Und ganz einfach sein eigenes Leben lebt

 

Emily Böhler, 4DA

 

 

 

Klimawandel 

 

Hier steh ich nun so grau und still 

Und will fragen: 

„Warum dich keiner ernst nehmen will?“ 

Man hört dich an der Tür klopfen 

Doch scheinen alle taub. 

Auch wenn die Türe fallen sollte. 

Tappen wir im Dunkeln 

Dein Name lautet: Klimawandel 

Du wirst von uns beschimpft 

Wir zeigen mit den Fingern 

Oh ja das tun wir gern. 

Auf uns zeigen jedoch selten. 

Du wirkst so hilflos und aggressiv  

Wie ein Kleinkind in Mutters Armen 

Wenn das Kind die Tobsucht bekommt, 

ist es bereits schon zu spät 

Die Zeit tickt. 

Der Stress steigt 

Politiker wollen sich um dich nicht sorgen. Das ist ein Problem von Morgen. 

Abgeschoben, für die Generation danach. 

Jedoch kommst du immer wieder zurück. 

Immer wieder und böser, wütender 

Wer will es dir verübeln? Von uns wirst du nur schlecht behandelt.  

Wir wollen dir nur Gutes, doch gelingt uns das wohl nicht. 

Unternehmen, Firmen und Politik verbieten es uns.  

Priorisiert wird etwas anderes.  

Geld? Ist das wirklich besser als eine gesunde Umwelt? 

Arten verschiedener Tiere gibt es nicht mehr, 

Aber Kapital daraus schlagen ist wichtiger. 

Das Meer verflucht es uns, denn ruiniert wird es,  

seine Lebewesen und Pflanzen. 

Bunte Korallen werden braun,  

oh was für ein Grauen. 

Die Farben der Welt werden entzogen.  

Ein richtiges Massaker ohne Blut.  

Merken denn die mit den hohen Häupter nicht, 

wie heiß, wie kalt es um uns wird? 

Rekordtemperaturen erreichen wir jeden Sommer und Winter 

Ah ja alles ist genauso wie es sein sollte. 

Naturkatastrophen sind öfters zu beobachten.  

Dafür braucht man keine Brille oder Fernglas. 

Denn du bist nicht fern sondern hier.  

Verbringst deine Zeit unter uns. 

Bringst das Lebende um,  

veränderst Temperatur und bringst Katastrophen zu uns. 

Unternehmen verschmutzen die Welt,  

Politiker akzeptieren es.  

Sie fördern es sogar, 

wenn man danach fragt,  

sind sie die größten Klimaaktivisten. 

Was sind das denn für Lügen und Listen? 

Lügen bringt dir aber nichts,  

das haben die wohl noch nicht kapiert. 

Erneuerbare Energie könnte dir helfen dich zu beruhigen, 

Nein, nein, nein das ist zu teuer. 

Alles was dir hilft kostet zu viel Geld, 

das Geld hätten wir zwar aber das wollen wir nicht für dich verschwenden.  

Schlussendlich sitz ich aber nun genauso grau und still 

und will fragen: 

„Warum mich keiner ernst nehmen will?“ 

Man hört mich an der Tür klopfen 

Doch scheinen alle taub. 

Auch wenn die Türe fallen sollte. 

Tappen alle im Dunkeln 

Mein Name lautet: Klimawandel 

 

 Von Katharina Bohle, 4aDB

 

 

 

 

 

 

Krieg, was für eine kranke Welt

 

Krieg, was für eine kranke Welt 

Ich seh aus’m Fenster 
Auf den Schulhof, 
Ich seh kleine Kinder 
Mitm Pausenbrot. 

Alle sind fröhlich, 
es haben alle Spaß, 
es ist alles friedlich‘ 
doch was ist das? 

Eine Explosion, die alles erschüttert 
„Mama“ schreit das Kind, alleine auf dem Hof 
Alleine suchen die Mütter, doch es ist hoffnungslos. 

Wieder ein Angriff, auf ein ziviles Ziel, 
Wäre Menschlichkeit im Krieg ein wenig zu viel? 
 
Wir haben nichts zu tun mit Waffen und dem Geld 
Es ist die Menschlichkeit, die bei den Mächtigen fehlt. 

Ich renne nach Hause, ich hoffe auch Papa 
die Tür zerprengt, zuhause ist nada! 

Meine kleine Schwester, alleine im Wohnzimmer-Raum 
neben Trümmern und Asche sieht man sie kaum 

„Sie haben Mama genommen“ weint sie in meinen Arm, 
„Warum tun sie das, zeigen sie kein Erbarm’n“ 

Das wars, wir gehen! Wir müssen hier weg, 
doch während ich das übrige Geld in die Tasche steck 
wird durch den Dreck mir ein Messer in die Brust gesteckt 

Nun ist sie alleine, meine Schwester, dort im Krieg 
während schon der nächste Bomber über das Haus fliegt 
 
Auch ihre Stimme verstummt, wenn die Bombe einfällt 
alles nur wegen den Reichen, mehr Macht und mehr Geld 
Scheiße, Mann, Krieg, was für eine kranke Welt! 

 

Von Patrick Cerny, 4aDB

 

 

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