Mag. Birgit Sonnbichler zu Gast in ihrer ehemaligen Schule

„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.“ Dieses Zitat des berühmten österreichischen ExistenzanalytikersViktor Frankl begleitet mich durch mein Leben.

Begonnen hat alles mit dem Besuch der Handelsschule über die erste Arbeitserfahrung als Mitarbeiterin beim Arbeitsmarktservice. Schnell war mir klar, das kann es noch nicht gewesen sein und so habe ich berufsbegleitend die Matura an der Abend-HAK nachgeholt. Danach den Job gekündigt und mittels eines sogenannten SelbsterhalterstipendiumsBetriebswirtschaftslehre an der Uni Innsbruck studiert.

Nach der ersten Station bei einem internationalen Consultingunternehmen ergab sich die Chance, wieder zurück nach Vorarlberg zu kommen und als sehr junge Frau die Personalleitung eines Textilunternehmen übernehmen zu dürfen. Die Firma ging leider in Konkurs und die Erkenntnis, dass vieles von dem, was man in der Praxis in solch einer Situation brauchen könnte, man auf der Uni aber leider nicht gelernt hat, war durchaus lehrreich. Auch für mich persönlich war es eine Zeit des Umbruches, wie geht es beruflich weiter und auch das Thema Familienplanung stand an.

Als mein Sohn 3 Jahr alt war kam das Angebot, die „Konzernpersonalleitung“ für ein großes Vorarlberger Industrieunternehmen zu übernehmen. Keine leichte Entscheidung, die Aufgabe war verantwortungsvoll, zeitintensiv und mit viel Reisetätigkeit verbunden. Aber die Aufgabe reizte mich sehr und so habe ich mit viel Unterstützung meiner Familie den Schritt gewagt. Ich durfte vieles lernen, wie z.B. einen Standort in China zu gründen und die ersten Mitarbeitenden dort einzustellen oder auch Team von mehr als 50 KollegInnen, die über alle Kontinente verteilt sind, zu führen.

15 Jahre lang hielt es mich in diesem Unternehmen und dann erlebte ich, was vielen passiert. Ein neuer Chef kommt und man merkt, das passt nicht mehr so wirklich zusammen. Es ist Zeit für eine Veränderung, sich in die Unsicherheit zu begeben, ohne zu wissen, was danachkommt.

Mit Anfang 50 gründete ich zusammen mit meiner Geschäftspartnerin das Unternehmen „tag eins – büro für wandel“. Obwohl ich bis dahin nie daran dachte, dass die Selbständigkeit etwas für mich sein könnte, begleiten wir nun seit mehr als 8 Jahren mit viel Freude Menschen und Organisationen in Veränderungsprozessen. Weiters darf ich als noch Dozentin an der Fachhochschule Dornbirn junge Menschen im Masterstudium Personalwesenunterrichten und als Aufsichtsrätin in einer Vorarlberg Bank meine Erfahrungen einbringen.

… rückwärts verstanden habe ich folgendes: Jener Schritt, vor dem du dich am meisten fürchtest, ist derjenige, der alles verändert. Vertraue in dich selbst und der Weg entsteht im Gehen!

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