Gute Lehrer müssen führen

Der Umgang mit Schülern und die Denkweise der Schüler sind Themen, die Lehrende immer wieder reflektieren. Dr. Günther Hoegg gab bei seinem Vortrag, den er am Dienstagabend im Mehrzwecksaal der Handelsakademie Bregenz gehalten hatte, dem interessierten Publikum eine Reihe von Denkanstößen und praktischen Tipps mit auf den Weg.

„Schüler denken anders als Erwachsene“ – ein Aspekt, den Lehrende beachten sollten, wenn sie mit Schülern zusammenarbeiten. Dies betrifft z.B. das Zeitgefühl der Jugendlichen, die in einer wesentlich langsameren Geschwindigkeit leben als Erwachsene. Schüler gehen außerdem nicht nur in die Schule, um zu lernen, sondern auch, um soziale Kontakte zu anderen Schülern und Lehrern zu pflegen.

Für effektives Lernen empfiehlt Dr. Hoegg das altbekannte Mittel des Wiederholens und den bewussten Einsatz von Lob.

Dem Classroom-Management räumt der Vortragende einen besonderen Stellenwert ein: darunter versteht man die Standardisierung bzw. Ritualisierung von wiederkehrenden Abläufen im Unterricht. Diese geben den Schülern und Lehrkräften Sicherheit und fördern eine ruhige, produktive Arbeitsatmosphäre in der Klasse. Das Aufstehen zu Unterrichtsbeginn ist demnach immer noch ein wirkungsvolles Ritual.

Zur Führung von (schwierigen) Schülern empfiehlt der erfahrene Pädagoge den direkten Führungsstil. Das bedeutet z.B. schnelle, klare Entscheidungen durch den Lehrenden bzw. kurze disziplinarische Abläufe, um Störungen durch Schüler entgegenzuwirken.

Fazit: Einer muss sagen, wo es langgeht, und zwar die Lehrkraft, indem sie Regeln und Abläufe festlegt.

Buchtipp: Günther Hoegg, Gute Lehrer müssen führen, Pädagogik Praxis, Beltz Verlag

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