Hamburg Projektwoche

Sonneruntergang auf der Aussichtsplattform der Elbphilharmonie
Sonneruntergang auf der Aussichtsplattform der Elbphilharmonie

Das IT-spezifische Programm der Projektreise der 3. HWI lockte auch einige Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulstufen. Die 40-köpfige Schülertruppe begleitet von Verena Fastenbauer, Magdalena Bantel und Michael Hagspiel (die Chaotin und die Unerfahrenen, zit. Susanne Pichler) machte sich am 7. Juni in den frühen Morgenstunden auf den Weg, um am Hinweg bei der VW Werksbesichtigung einen Einblick in die höchst automatisierte Herstellung von „Wohlstandsrollstühlen“ (zit. Ingrid Seele) zu bekommen.

Nach einem perfekt inszenierten Werbevideo des VW-Golf GTI’s im hauseigenen Kino, reisten wir durch die kilometerlangen Werkshallen mit einem VW-Auto“züglein“. Dabei bekamen wir einen tollen Einblick in die gesamte Produktion: Beginnend mit der Herstellung der Einzelteile mittels Spritzgusswerkzeugen über deren Einfärbung bis hin zu den Schweißanlagen – langsam verwandeln sich die Einzelteile in ein großes Ganzes. Abgeschlossen wird dieser Prozess mit der Hochzeit (Zusammenführung von Triebsatz und Karosserie) und dem Einbau der Scheiben sowie Armaturen. In einem Auto werden bis zu 25km Kabel verbaut, die von modernsten Robotern mit sechs Gelenken (Arbeitspräzision bis zu +- 0,25mm) gemeinsam mit menschlicher Unterstützung integriert werden. Nach der Kontrollfahrt werden die verschiedenen Fahrzeugmodelle verpackt und für den Versand vorbereitet. Ein interessantes Detail am Rande: Die Werkshalle wurde in den Kriegsjahren für militärische Zwecke verwendet. Die vielen Einschusslöcher, die nach wie vor die Stahlträger der riesigen Hallen zieren, erinnern auch heute noch an diese Zeit.

Gegen 19 Uhr erreichten wir Hamburg und nach der ersten kulturellen Aktivität (Besichtigung des Mariendoms) sammelten wir unsere ersten Eindrücke in Hamburgs langen Reihe beim Abendessen.

Besichtigung des Mariendoms
Mariendom

Mit Herz und Ingrid Seele (empfehlenswerter Hamburger Tour Guide) gewannen wir einen guten Überblick in die 1,8 Mio. Einwohner umfassende Metropole und entdeckten bereits viele Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Hauptkirche St. Michaelis oder das Rathaus. Beginnend mit den exklusivsten Wohngegenden an der Alster und der Innenstadt, vorbei an den denkmalgeschützten Gebäuden der Speicherstadt (seit 2015 UNESCO Welterbe), ging es weiter zur Hafencity und zum Hafen. Über die Köhlbrandbrücke gelangten wir zur bekannten Reeperbahn, wo unsere nächste Führung „unterm Hafen“ startete. Die als „Bunkertour“ überteuert verkaufte in praller Sonne durchgeführte und mit laminierten Postern geschmückte Tour fand ein jähes Ende, um pünktlich das dicht gedrängte Programm mit dem Panoptikum fortzusetzen. Im Wachsfigurenkabinett waren verschiedenste Persönlichkeiten zu sehen, wie zum Beispiel Angelina Jolie, Donald Trump, Michael Schuhmacher, Angela Merkel, Prinzessin Diana und Queen Elisabeth. Es war eine spannende Erfahrung, die Figuren „wachsnah“ zu erleben.

Für Kulturbegeisterte rundete das Musical Mary Poppins den Tag ab. Ein Highlight war bestimmt die Überfahrt mit der Fähre und der Beitrag unserer Schülerinnen und Schüler zum Musical. Elisabeth Hübert (Mary Poppins) und David Boyd (Bert) schafften es uns drei Stunden lang zu verzaubern und in ihren Bann zu ziehen. Das Musical lässt sich wohl am Besten mit einem Wort beschreiben: Superkalifragilistikexpialigetisch!

Am Samstag teilte sich die Gruppe in Tierliebhaber und Kulturbegeisterte. In Hagenbecks Tierpark beobachteten wir bei schönem Wetter verschiedenste Tierarten. Eines der Highlights waren die Braunbären sowie die Walrosse, welche uns – vor allem Linus – mit ihren eleganten Bewegungen faszinierten. Die Kulturgruppe genoss nach der Krypta der Hauptkirche St. Michaelis den unglaublichen Ausblick vom „Michels“ über Hamburg und durfte entspannt dem Orgelkonzert folgen. Anschließend tauchten wir in die Welt des Kaffees ein. Nach einer kurzen Führung durch die Rösterei und das Kaffeemuseum war der Geschmacks- bzw. der Geruchssinn gefragt. Sechs verschiedene Kaffeebohnen aus aller Welt standen bereit um verköstigt zu werden. Einige stellten sich als Feinschmecker (Max, Niklas) heraus. Als Abschiedsgeschenk erhielten wir eine Packung frisch gerösteter Kaffeebohnen.

Beim berüchtigten Hamburger Dungeon vereinte sich unsere Gruppe wieder. Hier brachten uns einige schaurige Szenen, die mit historischem Hintergrund aufgearbeitet wurden, das Fürchten bei. Selbst die Lehrpersonen fielen den Schauspielern zum Opfer, wie zum Beispiel Herr Hagspiel, an dem altertümliche Foltermethoden demonstriert wurden. Die Schüler lernten selbst in diesem Kontext – so assistierten Linus und Niko einem Professor im Pestkrankenhaus bei der Sezierung einer Leiche. Besonders angsteinflößend war die Rache der Gequälten - für Timo bleibt dieser Eindruck sicher noch lange in Erinnerung, aber auch die Schauspielerin erfuhr schmerzhaft die Rache des Erschreckten. Empfehlenswert, aber nichts für schwache Herzen! Abgerundet wurde der Tag beim gemeinsamen Abendessen im traditionellen Restaurant „Hamborger Veermaster“ am Beginn der Reeperbahn. Vorzügliche Gerichte aus traditioneller Küche!

Mit einer Stadtführung von Ingrid Seele (Chiller-Partie) und Cynthia Wester (Streber-Partie) startete das volle Tagesprogramm. Ausgehend vom Rathaus ging es vorbei an den Kontorhäusern durch die kleinen Gassen der Speicherstadt zum Kesselhaus. Nach einer kurzen Stärkung entflohen wir in die Miniaturwelten. Die Zwillinge und Gründer Frederik und Gerrit Braun verwirklichten ihren Kindheitstraum! Sie bauten die längste Modelleisenbahn der Welt und schafften es mit ihrer Idee in das Guinness Buch der Rekorde. Die großteils nach realen Vorbildern nachgebauten Miniaturstädte und Miniaturlandschaften begeisterten uns bei wechselnder Tag- und Nachtbeleuchtung. Auch geschichtliche (menschliches Zusammenleben und technologischer Fortschritt in 8 Epochen) und gesellschaftskritische Aspekte (Bunker der Verschwörung) wurden aufgearbeitet und in künstlerischer Art dargestellt. Der Blick hinter die Kulissen ist vergleichbar mit einer Schaltzentrale im realen Zug- oder Flugverkehr. Ein absolutes Highlight in Hamburg!

Direkt im Anschluss ging es mit einer sportlichen Attraktion in der HANSE-Stadt fernab von den ausgelasteten Straßen weiter. Eine 3-stündige Fahrradtour „Weekendstarter“ führte uns zuerst in die Szenerie des Schanzenviertels, gefolgt von den idyllischen Gassen in St. Pauli zur ehemaligen Grenze zu Dänemark. Im dänischen Altona kontrastierten die Geschmäcker. Vorbei am Elbstrand und dem Fischmarkt brausten wir zurück zum Ausgangspunkt. Ein Geheimtipp auch für Nicht-Sportler!

 

Um 22:00 Uhr ließen wir uns im Park „Planten un Blomen“ vom Lichtspielkonzert begeistern und in eine andere Welt versetzen - ein wirklicher Augen- und Ohrenschmaus in einer sehenswerten Parkanlage. Kulinarischer Tipp am Rande: ein paar kleine nette Lokale befinden sich direkt im Areal!

Um unseren Aufenthalt in Hamburg abzurunden stachen wir in die See. Bei einer 1-stündigen Hafenrundfahrt kamen wir den mächtigen Schiffen sehr nahe und staunten über die Dimensionen des Containerverkehrs.  Auf einer Fläche von circa 7.200 Hektar verlassen täglich 40.000 Container den Hafen.

Nach den spannenden Erlebnissen in Hamburg reisten wir zurück nach Wolfsburg und besuchten an unserem letzten Tag die Technikmesse CEBIT. Hunderte Aussteller beeindruckten die Schülerinnen und Schüler der HAK Digital Business in 15 Hallen und einem Außengelände, das sogar mit einem Riesenrad der Firma SAP ausgestattet war. Zahlreiche Speaker referierten zu spannenden Themen der Digitalisierung und namhafte Aussteller, sowie auch Startup-Unternehmen präsentierten sich vor Ort. Die aktuellen Technologien und Trends überschritten die Grenzen unseres Vorstellungsvermögens: Smart Cities, Einsatz der Blockchain Technologie und Augmented Reality bis hin zu Big Data Analytics. Sowohl die Schülerinnen und Schüler, als auch die Lehrpersonen, nutzten diese Gelegenheit um sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Zusätzlich erfreuten wir uns an zahlreichen nützlichen Give-aways und tollen Preisen von Gewinnspielen. So konnte Moritz mit einem neuen Handy nach Hause reisen und Johannes gewann einen wertvollen WM-Fußball.

Nach einem sehr imposanten und gleichzeitig anstrengenden 8-stündigen Aufenthalt machten wir uns auf den Heimweg nach Bregenz. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei den Eltern für die Unterstützung (Finanzierung) und ihr Vertrauen bedanken. Ein großer Dank gilt auch unserem humorvollen Busfahrer „Sunny“, welcher die Vielzahl an Programmpunkten ermöglichte, und das Dream-Betreuerteam komplettierte.

Feedback der einzelnen Programmpunkte der Hamburgwoche
Feedback der einzelnen Programmpunkte der Hamburgwoche

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