Berlin - Tag und Nacht

Am Freitag, den 03. Mai, machte sich die 43-köpfige 3ahwi & 3bhwi mit den Begleitlehrpersonen Frau Magdalena Bantel, Herr Emanuel Hagen, Frau Verena Fastenbauer und Herr Michael Hagspiel auf den Weg in die deutsche Hauptstadt. Am Abend angekommen führte uns unsere hochqualifizierte Stadtführerin Frau Prof. Fastenbauer durch die Innenstadt. Dabei erhielten wir einen ersten Überblick über klassische Sehenswürdigkeiten: den Checkpoint Charlie, das Brandenburger Tor, die Berliner Mauer und das Holocaust-Mahnmal. Anschließend verdauten wir die ersten Eindrücke bei einem feinen Abendessen.

Gespannt und motiviert startete der nächste Tag mit einer Stadtrundfahrt durch Berlin. Unser Guide Robin führte uns zuerst durch den riesengroßen Tiergarten, in dem der Legende nach mal ein Tiger ausgesetzt worden sein soll. Unser Guide galt in jungen Jahren für mehrere Stunden verschwunden im Tierpark. Dem Tiger ist er zum Glück nicht begegnet.

Außerdem sahen wir diverse Highlights in verschiedenen Stadtteilen wie den Hackeschen Markt mit den hackeschen Höfen, den Fernsehturm, welcher das höchste Bauwerk Deutschlands ist, oder die größte jüdische Synagoge Deutschlands. Beeindruckend ist die ständige Polizeipräsenz, die nach einem Brand der Synagoge etabliert wurde.

Natürlich erzählte er uns auch interessante Fakten zum Wahrzeichen Berlins - dem Brandenburger Tor. Dieses wurde 1789 – 1793 von König Friedrich Wilhelm II. erbaut und symbolisierte den Weg nach Brandenburg – daher auch der Name. Mit vollem Respekt besichtigten wir die 2.700 Betonblöcke des Holocaust-Mahnmals von Peter Eisenmann. Es soll an die sechs Millionen im Nationalsozialismus ermordeten Juden erinnern.

Am Nachmittag ging es voller Vorfreude auf Lasershow, 4D-Kinos und Stuntshows in den Filmpark Babelsberg. Wir mussten zu unserer großen Enttäuschung feststellen, dass der Filmpark mehr an ein in die Jahr gekommenes Museum erinnert. Der veralteten Technik und langweiligen Shows zum Trotz, machten unsere Schüler ihre eigene Cowboyvorführung. Mit Kinder-Cowboyhüten und Pfeil und Bogen gab es eine atemberaubende Schlacht.

Der nächste Tag führte uns zum Computerspielemuseum. Dort bekamen wir eine aufschlussreiche Führung zu der Geschichte der Computerspiele und durften diese auch selbst testen. Beim Pain-Game mussten die Lehrpersonen zur Belustigung der Schüler einige Schmerzen auf sich nehmen.

Am Sonntagnachmittag bekamen wir eine etwas sehr lange Führung durch das Museum für Film und Fernsehen. Dabei sammelten wir Eindrücke über die Geschichte des Films, welche von Schwarz-Weiß-Aufnahmen bis hin zu Ton und ersten farbigen Bildern führte. Auch viele originale Requisiten und Kostüme von der bekannten Schauspielerin Marlene Dietrich waren ausgestellt.

Aus der Vogelperspektive erhielten wir einen weiteren Eindruck von Berlin. Von der Plattform der Reichstagskuppel in 40 Metern Höhe kann man den Fernsehturm am Alexanderplatz, den Tiergarten, das Brandenburger Tor, den Arbeitsplatz von Angela Merkel und dergleichen bewundern. Ein absolutes Must-See in Berlin.

Ehrfürchtig betraten wir am nächsten Vormittag die Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ein Historiker und ein Zeitzeuge führten uns durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Stasi-Gefängnisses. Der Zeitzeuge und Buchautor Karl-Heinz Richter erzählte von seinem mitreißenden Fluchtplan und der grauenvollen Zeit im Gefängnis. Die Schüler und Lehrpersonen lauschten atemlos und nachdenklich den unvorstellbaren Geschichten. Sein Buch „Annagramm“ ist sehr empfehlenswert.

Mit einem Sprung von der Vergangenheit in die Gegenwart ging es zu dem Startup Unternehmen „Billie“. Die jungen Gründer aus der Finanzbranche präsentierten uns ihre interessante Geschäftsidee in englischer Sprache. Sie betreiben eine Factoring Plattform (Kauf von Forderungen), welche mit einem ausgeklügelten Risikomanagement verbunden ist. Zahlreiche spannende Fragen zu technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten wurden beantwortet. Dabei knüpften die Schüler auch direkt Kontakte für potenzielle Praktika. Dieser für uns unvergessliche Tag wurde mit dem fabelhaften Ausblick vom Fernsehturm „Alex“ abgerundet.

Am Dienstag hatten wir eine dreistündige Fahrradtour durch Berlin. Dabei erzählten uns diverse Guides bzw. Zeitzeugen verschiedene Geschichten über die Berliner Mauer, die Opfer und die verschiedenen Fluchtversuche. Wir besichtigten noch einen erhaltenen Todesstreifen inklusive einem Wachturm. Diese grauenvollen Geschichten vor noch gar nicht langer Zeit bleiben für uns unvorstellbar.

Nach einer gelungenen Rutschfahrt im Kaufhaus „Mall of Berlin“ ging es etwas hastig ins Technikmuseum. Zwischen zahlreichen gigantischen Schiffen, Flugzeugen und Lokomotiven auf 26.500 Quadratmeter Fläche verloren wir uns in der Faszination Technik.

Zum Abschluss der Reise besuchten wir das überschaubare fünf-Zimmer große ORF-Studio in Berlin. Der Lustenauer Andreas Jölli erzählte uns über seine spannende Arbeit als Außenkorrespondent und führte uns durch seinen Arbeitsplatz. Den aus dem ORF bekannten Blick auf das Brandenburger Tor bekamen wir Live von der imposanten Dachterrasse zu sehen.

Alles in allem konnten Einblicke in das interessante, aber auch anstrengende Arbeitsleben eines Journalisten gewonnen werden. Danach machten wir uns direkt auf den Weg nach Hause wo wir um circa 22 Uhr an der HAK Bregenz ankamen.

Besonders möchten wir unseren Reiseleitern Prof. Magdalena Bantel, Prof. Emanuel Hagen, Prof. Michael Hagspiel und Prof. Verena Fastenbauer für deren Zeit und Aufwand danken. Es war eine unvergessliche und aufregende Reise!

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